Geschichte

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Die Geschichte von Takayama

Die Geschichte von Takayama (Fotos)

Die Stadt Takayama befindet sich so ziemlich im Zentrum des Inselstaates Japan in einem Gebiet umschlossen von 3000 Meter hohen Bergzügen. Es heißt, dass die hier lebenden Menschen hier schon seit dem Altertum in tiefer Eintracht mit den Bergen leben und eine tiefe Kenntnis über die hier wachsenden Pflanzen usw. besitzen. Bei der Steuerfestsetzung vor ca. 1300 Jahren zahlten die Menschen in Hida, zu dem auch Takayama gehört, eine Pro-Kopf-Steuer (egal ob man konnte oder nicht, jeder Bürger hatte den auferlegten Steuerbetrag zu zahlen) und als Ersatz für die Befreiung der Lieferung lokaler Spezialitäten verrichteten sie in der Hauptstadt die ihnen auferlegten Zimmermannstätigkeiten. Eine derartige Ausnahme wurde jedoch nur für Hida eingerichtet. Über den Grund gibt es verschiedene Theorien, aber es wird davon ausgegangen, dass das Wissen und Können der Menschen aus dieser Gegend gebraucht wurde. Später, vor ca. 500 Jahren, verbreitete sich dann in der Öffentlichkeit mehr und mehr das Bild der sogenannten „Meister von Hida“ – Zimmerleute mit außerordentlichem Holzverarbeitungsgeschick. Auch Rakugo und Ukiyo-e stellen die Meister von Hida als Zimmerleute mit außergewöhnlichem Holzverarbeitungsgeschick dar. Allerdings ist bezüglich der Holzressourcen in Hida zu bemerken, dass im 17. Jahrhundert so viele Bäume abgeholzt wurden, dass die gesamte Gegend vertrocknete. Daraufhin wurde Hida direkt durch das Tokugawa-Shōgunat (Zentralregierung von 1603 bis 1867) dominiert und es ließ in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vergleichsweise schnell schrittweise Aufforstungsmaßnahmen durchführen. Der wiederauflebendende Geist der Meister von Hida und deren Wissen lebte auch danach in den Menschen von Hida Generation für Generation weiter.

Die Geschichte von Takayama 2 (Fotos)

Seit Beginn der direkten Kontrolle durch das Tokugawa-Shōgunat (Zentralregierung) im Jahr 1585 bis zum Jahr 1692 wurde Hida durch den Daimyō Nagachika Kanamori verwaltet. Kanachika hat ziemlich im Zentrum von Hida im Gebiet des heutigen Shiroyama-Parks eine Burg und im Umkreis eine Burgstadt errichtet, wo die Samurai und Städter wohnen konnten. Die Grundgestalt der Stadt wird von den beiden Flüssen Yōsukō und Miya, welche die Stadt umfließen, und den in der Umgebung konzentriert liegenden religiösen Einrichtungen (Tempel und Schreine) gebildet. Die Stadt Takayama ist ein Kreuzungspunkt von 4 der 5 großen Überlandstraßen (in Rtg. Norden die nach Etchū, in Rtg. Süden die nach Owari, in Rtg. Osten die nach Hirayu und in Rtg. Westen die nach Gujō/Shirakawa), weshalb die Stadt auch als Handelsstadt aufblühte. In den 177 Jahren der direkten Kontrolle durch das Tokugawa-Shōgunat (Zentralregierung) seit 1692 wurde die Stadt immer weiter ausgebaut. Allerdings wurde durch die darauffolgende Meiji-Restauration das Ende der über 260 Jahre andauernden Regierung durch das Tokugawa-Shōgunat und des 700 Jahre andauernden Samurai-Zeitalters verkündet. Im Zuge dessen wurde 1875 die Kleinstadt Takayama geboren, welche die Grundfeste der heutigen Stadt Takayama ist, die durch Eingemeindungen im Jahre 1936 entstand. 2005 folgten weitere Eingemeindungen, wodurch sie zur Stadt mit der größten Ausdehnung Japans (ihre Fläche ist fast identisch mit der Fläche der Hauptstadt Tōkyō) wurde.

Die Geschichte Takayamas kann durch die aneinandergereihten alten charakteristischen Wohngebäude verstanden werden. Japanische Wohnhäuser bestehen hauptsächlich aus Holz, Lehm und Papier. Besonders in Takayama, wo die Temperaturen in den Wintermonaten ungewöhnlich tief fallen und die Verwendung von gebrannten Ziegeln eher ungeeignet ist, wurde das Dach spitz zulaufend mit geteilten Holzbrettern abgedeckt. Allerdings waren diese sehr anfällig für Feuer. Wenn einmal ein Feuer ausgebrochen war, dann breitete sich dies sehr schnell auf die Nachbarhäuser aus, weshalb es des Öfteren zu großen Brandkatastrophen kam. Durch die Entwicklung von Brandbekämpfungstechnik jedoch kam es Ende des 19. Jahrhunderts kaum noch zu großen Brandkatastrophen, weshalb auch die aneinandergereihten Wohngebäude der Altstadt von Takayama bis in die heutige Zeit erhalten geblieben sind. Des Weiteren sind die Gebäude in Takayama ungewöhnlich flach. Zum einen liegt es daran, dass die Holzkonstruktionen nicht sehr hoch gebaut werden können, zum anderen aber auch an der Kälte im Winter, der nur mit einem Feuer im Zimmer begegnet werden kann. Und weil beim Bau eines neuen Gebäudes die Zustimmung der anliegend wohnenden Personen benötigt wird, ist es mehr oder weniger nicht möglich, ein von den anderen Gebäuden abweichendes Gebäude zu bauen. Und wenn man sich heutzutage das ungewöhnlich geordnete Stadtbild anschaut, dann versteht man auch das über die Jahrhunderte angesammelte Bemühen der Menschen, dieses aufrechtzuerhalten und weiterzugeben.